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Ästhetikbehandlungen für ihn – (auch) Mann tut, was er kann
Schon gewusst? Mittlerweile werden bis zu 30 Prozent aller ästhetisch-medizinischen Behandlungen an Männern vorgenommen. Welche das sind, erfahren Sie hier.
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von Dr. med. Christian Merkel|29.04.2021
Seit Jahren nimmt die Nachfrage an Botox– und Filler-Behandlungen zu – Tendenz steigend. Höchste Zeit also, genau die Fragen zu klären, die uns in der Praxis von Patienten am häufigsten zu diesem Thema gestellt werden.
Botox, kurz für Botulinumtoxin, ist ein Wirkstoff, der zur Entspannung der Muskeln führt und daher vor allem zur Behandlung mimischer Falten eingesetzt wird. Filler hingegen werden vielmehr zum Auffüllen von Falten verwendet, um der Haut von innen heraus mehr Volumen zu geben.
Zu den am häufigsten eingesetzten Fillern zählt Hyaluronsäure. Als natürlicher Bestandteil des Bindegewebes wird der unangefochtene Goldstandard im Labor in verschiedenen Größen und Intensitäten der Verkettung der Hyaluronsäuremoleküle hergestellt – mit höherer Dichte für ausgeprägte Falten, geringerer Dichte für feine Fältchen und Linien. Aber auch Calcium-Hydroxylapatit eignet sich als Fillermaterial, insbesondere zum Auffüllen mitteltiefer bis tiefer Falten.
Botox ist zwar ein Toxin, das aus Bakterien hergestellt wird, als Unterspritzungsmaterial wird es allerdings lediglich in geringer Dosis injiziert. Das Verabreichen einer „giftigen“ Überdosis ist daher nahezu unmöglich.
Je nach verwendeter Substanz, der Faltentiefe sowie der Injektionsmenge halten die erzielten Effekte bis zu 24 Monate an. Sowohl Botox als auch Filler bauen sich im Laufe der Zeit also wieder vollständig ab.
Da sich Botox und Hyaluronsäure wieder abbauen, müssen sie wiederholt werden. Nur so lassen sich dauerhafte Ergebnisse erzielen. Wie oft eine Auffrischung erfolgen sollte, hängt dabei von individuellen Beschaffenheiten sowie Menge und verwendeter Substanz ab. In der Regel können die Behandlungsintervalle mit zunehmender Therapiedauer verlängert werden.
Zu viel ist es immer dann, wenn im Gesicht keine Mimik mehr vorhanden ist und es somit zu einem extrem unnatürlichen Ergebnis gekommen ist. Um dies zu verhindern, empfiehlt es sich, mit einer geringen Injektionsmenge zu beginnen und bei Bedarf nochmals nachzuspritzen.
Im Gesicht wird Botox vor allem an der Stirn, zwischen den Augenbrauen, den seitlichen Augenpartien sowie dem Oberlippenbereich gebraucht. Bei starken Raucherfalten können zudem Kinn und Hals unterspritzt werden. Neben Mimikfalten wird Botox aber auch gegen übermäßiges Schwitzen unter den Achseln, den Handinnenflächen oder Fußsohlen sowie gegen chronische Migräne eingesetzt.
Bei Botox muss man in der Regel abwarten, bis sich das Toxin wieder von allein abgebaut hat. Wurde hingegen zu viel Filler gespritzt, kann dieser mithilfe einer Injektion mit dem körpereigenen Enzym Hyaluronidase wieder vollständig aufgelöst werden.
Um das Risiko von Nebenwirkungen auf ein Minimum zu reduzieren, sollte die Behandlung ausschließlich von erfahrenen Dermatologen durchgeführt werden. Zudem ist der Einsatz zertifizierter Originalprodukte essenziell für ein risikoarmes, nebenwirkungsfreies und vor allem zufriedenstellendes Ergebnis.
In der Regel sind bei Unterspritzungen lediglich die Einstiche spürbar, sodass die Behandlung höchstens als unangenehm wahrgenommen wird. Zur Sicherheit kann im Vorfeld aber dennoch eine lokale Betäubungscreme auf die Haut aufgetragen werden.
Dr. med. Christian Merkel ist Facharzt für Dermatologie und Allergologie und Ihr Ansprechpartner bei Fragen rund um die Behandlung von Haarausfall.