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von Dr. med. Anja Swoboda|26.10.2021

Füße tragen uns über Jahrzehnte und bedürfen schon allein deshalb einer besonderen Beachtung. Doch nicht selten werden unsere Füße nur stiefmütterlich behandelt, sodass immer mehr Frauen zwischen 20 und 40 mit Hühneraugen, eingewachsenen Nägeln oder Fehlstellungen zu uns in die Medizinkosmetik zur medizinischen Fußpflege kommen. Und das ist auch gut so, denn Herumdoktern in Eigenregie sollte niemals eine Option sein. Doch kann diesen Fußleiden auch vorgebeugt werden?

Eingewachsene Nägel

Eines der häufigsten Probleme im Bereich der Füße ist der eingewachsene Nagel. Grund dafür ist meist, dass der Nagel unwissentlich „falsch“ geschnitten wird. Ist der Nagelrand schließlich zu kurz, kann sich der seitliche Nagelwall an die verkürzte Schnittkante legen. Die Nagelkante rutscht in den Falz und wird beim Herauswachsen gehindert, sodass der Rand unwiderruflich in den Nagelfalz einwächst. Grundsätzlich gilt: Die Behandlung von eingewachsenen Nägeln gehört in podologische Hände. Nur so lässt sich das Problem dauerhaft und vor allem ohne übermäßige Schmerzen in den Griff bekommen. Um eingewachsenen Zehennägeln allgemein vorzubeugen, die Nägel immer gerade abschneiden. Dies gelingt am besten mit einem sogenannten Zehennagel-Klipper. Scharfe Kanten werden damit verhindert. Weiterhin sollten die Zehennägel regelmäßig (am besten alle zwei bis drei Wochen) gekürzt werden.

Blasenbildung

Blasen bilden sich in der Regel durch starke Reibung. Um diesen vorzubeugen, sollte permanente Reibung tunlichst vermieden werden. Dies gelingt am einfachsten, indem keine zu engen Schuhe getragen werden. Zudem empfiehlt es sich, neue Schuhe langsam zu Hause einzulaufen. Alternativ können Schuhe auch an bekannten problematischen Stellen vom Schuster geweitet werden. Ebenso sind trockene und raue Hautstellen besonders anfällig für Blasen. Daher die Füße regelmäßig mit einer feuchtigkeitsspendenden Fußcreme pflegen.

Nagelpilz

Zu Ansteckung bei Pilzerkrankungen oder auch Warzen kommt es meist in Nassbereichen, die von mehreren Personen gleichzeitig benutzt werden. Hervorgerufen wird die Infektion durch Spross- oder Fadenpilze (Dermatophyten). Dabei sind vor allem vorgeschädigte Nägel (mit kleinsten Verletzungen) ein idealer Nährboden. Die wohl bekannteste Behandlungsmethode bilden dann spezielle medizinische Nagellacke, die durch das Auftragen einen beständigen Wirkstofffilm auf der Nageloberfläche bilden. Alternativ kann Nagelpilz auch mittels Laserlicht behandelt werden. Der Vorteil: Die Lasertherapie beschleunigt die oft monatelange Abheilungsphase und führt bereits nach wenigen Behandlungen zu einem Verblassen von Nagelverfärbungen. Hierfür wird vor dem Behandeln mit Pulslicht ein spezielles Gel auf die Nägel gegeben. Für ein dauerhaftes Ergebnis sollte dies acht- bis zehnmal im wöchentlichen Abstand stattfinden.

Fehlstellungen

Häufig machen auch deformierte Füße Probleme. Dies zeigt sich z. B. in Form von Krallen- oder Hammerzehen sowie von einem Hallux valgus. Letzterer lässt sich gut mit einer Unterspritzung des Fußballens behandeln. Hierfür kommt pro Fuß 1 ml stark vernetzte Hyaluronsäure zum Einsatz, die ein Verbleiben des unterspritzten Hyalurons an Ort und Stelle garantiert. Auch eine deutliche Schmerzlinderung kann auf diese Weise erreicht werden. Um den Effekt aufrechtzuerhalten, ist eine Auffrischungsbehandlung alle sechs bis zwölf Monate ratsam.

DIY-Pediküre für zu Hause

Fußbad:
Einen gehäuften Esslöffel Natron ins handwarme (nicht zu heiße) Wasser geben. Das basische Bad belebt müde, schwere Füße. 10–12 Minuten darin baden.

Hornhaut:
Besser als der altbekannte Bimsstein: eine Sandblattfeile, die sanft und vor allem in nur einer Richtung über die Fußsohle gestrichen wird und nicht zu viel Hornhaut entfernt. Andernfalls wird die Neubildung sogar noch begünstigt.

Nägel:
Nagelhaut keinesfalls schneiden, sondern besser mit einem Holzstäbchen zurückschieben. Zum Kürzen der Nägel auf Zehennagel-Klipper setzen und die Schnittkante anschließend mit einer Feile glätten. Poliert wird der Nagel entweder mit einem Polierblock oder (schonender) mit Mandelöl und einem Wattepad.

Pflegen:
Regelmäßiges Pflegen ist ebenfalls ein Muss. Hierfür eine schnell einziehende spezielle Fußpflege verwenden oder eine Bodylotion (dann die Fußsohlen nach dem Eincremen unbedingt vom Fettfilm befreien – andernfalls droht Rutschgefahr).


Dr. med. Anja Swoboda

Dr. med. Anja Swoboda ist als Dermatologin mit langjähriger Erfahrung unter anderem auf die Allergologie und auf Lasertherapien spezialisiert.


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