Haut
Ganz gezielt gegen Falten
Wir alle haben sie oder bekommen welche im Lauf der Zeit: Falten. Wer sich daran stört, kann mit entsprechenden Wirkstoffen und Behandlungen präventiv und aktiv einiges bewirken.
Haut
von Dr. med. Christian Merkel|17.12.2019
Unsere Haut verfügt über Millionen kleine Talgdrüsen, die für einen natürlichen, schützenden Fettfilm sorgen. Ab etwa acht Grad fahren die Talgdrüsen allerdings ihre Produktion zurück. Bei extremer Kälte kann die Fettproduktion sogar ganz eingestellt werden. Fehlt es der Haut an Fett, verdunstet Wasser schneller von der Hautoberfläche. Zusätzlich führt die Kombination aus eisiger Kälte draußen und warmer Heizungsluft drinnen zu Trockenheit. Die kalte Jahreszeit bringt also einige Beauty-Probleme mit sich – vorausgesetzt, man hält sich nicht an folgende Wintertipps.
So schön ein heißes Bad im Winter auch ist, zu langes Baden im heißen Wasser laugt die Haut aus und führt zu Trockenheit. Der Grund dafür ist die aus dem Gleichgewicht geratene Hydro-Lipid-Barriere. Daher ist es ratsam, eine kurze Dusche dem Bad vorzuziehen. Soll es dennoch ein Vollbad sein, nicht länger als fünfzehn Minuten in maximal 25 Grad warmen Wasser baden. Plus: zu rückfettenden Produkten greifen, auch beim Duschen.
Wie so oft, ist die richtige Ernährung die Geheimwaffe, um trockener Winterhaut vorzubeugen. Dabei sollte neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr (mindestens zwei Liter pro Tag) auch auf ausgewählte Lebensmittel mit gesunden Fetten gesetzt werden. Hierzu zählen vor allem Fisch (Lachs), Nüsse und fetthaltiges Gemüse, wie z. B. Avocados.
Gerade Temperaturextreme führen zu Gefäßerweiterungen und einer Zunahme von Rötungen. Deshalb sollte darauf geachtet werden, die Wohnung nicht zu überheizen. Heizungsluft macht der Haut ohnehin zu schaffen. Die natürliche Feuchtigkeit verdunstet, und die Haut trocknet aus. Daher auch in der kalten Jahreszeit regelmäßig lüften. Nur so kann überhaupt die ideale Luftfeuchtigkeit im Raum von fünfzig bis sechzig Prozent erreicht werden.
Auch wenn professionelle Peelings häufig wegen der geringeren Sonnenexposition im Winter durchgeführt werden, sind sie bei trockener, empfindlicher Haut absolut tabu, ebenso wie aggressive oder alkoholhaltige Reinigungsprodukte. Zudem sollte bei der Hautpflege auf die enthaltenen Wirkstoffe geachtet werden. Als positiv haben sich Präparate mit Panthenol und Urea erwiesen. Sie sind meist in reichhaltigen Produkten enthalten, die im Winter die bessere Wahl als leichte Fluids oder Gelpräparate darstellen. Außerdem empfiehlt es sich, zwei- bis dreimal pro Woche eine beruhigende Maske in die Beauty-Routine einzubauen.
In den USA längst üblich, wird auch hierzulande immer häufiger das gesamte Jahr über eine Creme für Gesicht, Ohren, Hals und Hände mit Lichtschutzfaktor 30 verwendet. Wenn es in die Berge zum Skifahren geht, reicht das allerdings nicht mehr aus. In höheren Lagen ist die Sonnenstrahlung um ein Vielfaches intensiver. Deshalb gehören eine Creme mit Lichtschutz 50 sowie ein zusätzlicher Sunblocker für die besonders gefährdeten Stellen wie Stirn, Lippen und Nase unbedingt mit ins Gepäck.
Dr. med. Christian Merkel ist Facharzt für Dermatologie und Allergologie und Ihr Ansprechpartner bei Fragen rund um die Behandlung von Haarausfall.