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Haut

Neurokosmetik: gesunder Geist, gesunde Haut

Ob stressbedingte Unreinheiten oder freudebedingter Glow: Haut und Nervensystem stehen sehr wahrscheinlich in Zusammenhang. Hier setzt die Neurokosmetik an: Eine spezielle Kosmetikformulierungen, die auf Erkenntnissen der Neurowissenschaften basieren.


von Dr. med. Stefan Duve|10.07.2024

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Spiegel unserer Seele – an der Haut lässt sich erkennen, wie es um das innere Wohlbefinden bestellt ist. Ob stressbedingte Unreinheiten, nervositätsgeschuldeter Ausschlag oder freudebedingter Glow: Haut und Nervensystem stehen hoher Wahrscheinlichkeit nach in Zusammenhang. Doch kann man sich dies zunutze machen? Durchaus, und zwar mithilfe von Neurokosmetik. Dabei handelt es sich um spezielle Kosmetikformulierungen, die auf Erkenntnissen der Neurowissenschaften basieren. Sie sind darauf ausgerichtet, die Hautgesundheit zu verbessern, indem sie die Verbindung zwischen Haut und Gehirn beeinflussen. Wie dies genau funktioniert und welche Auswirkungen – gerade im Bereich Anti-Aging – das hat, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Psyche und Hautschönheit

Haut und zentrales Nervensystem haben denselben embryonalen Ursprung. Sie bilden sich gleichzeitig aus dem äußersten Teil des Embryos, was sowohl die enge Beziehung als auch die komplexe Kommunikation untereinander, inklusive sichtbarer Auswirkungen erklärt und beweist. Spezielle Pflegeformulierungen können dabei helfen, ein emotionales Gleichgewicht herzustellen. Im Umkehrschluss bedeutet das: Auch der mentale Zustand kann Einfluss auf die allgemeine Qualität der Haut haben. Gute, positive Gefühle sorgen somit für einen rosig strahlenden Teint. Doch gegen typische Zeichen der Hautalterung wie Elastizitätsverlust und Faltenbildung hat auch die positive Stimmung kaum eine Chance. Ja, wenn es nur so einfach wäre …

Wirkweise von Neuropeptiden

Tatsächlich sind sogenannte Neuropeptide, die in der Neurokosmetik zum Einsatz kommen, nicht nur in der Lage, wichtige Botenstoffe wie Dopamin und Serotonin (auch bekannt als Gute-Laune-Hormone) im Gehirn zu produzieren, sondern auch die Kommunikations- und Regenerationsfähigkeit der Haut anzukurbeln. Außerdem wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Haut Bitterstoffrezeptoren besitzt, an die sich pflanzliche Neuropeptide binden können. Das wiederum bewirkt in den Hautzellen einen Kalziumeinstrom, der die Bildung von Lipiden und Proteinen anregt. Beide sind am Aufbau sowie an der Schutzfunktion der Haut maßgeblich beteiligt. Doch damit nicht genug, die Zellen der Haut verfügen ebenfalls über Riechrezeptoren. Binden sich nun verschiedene Duftstoffe an diese Rezeptoren, führt das in der Haut zur Förderung von Wachstums- und Regenerationsprozessen.

Wirkstoffwunderwaffen

Die verwendeten Peptide machen in der Neurokosmetik also den Unterschied zu herkömmlicher Hautpflege, indem sie bestimmte Vorgänge in der Haut und im Gehirn hemmen bzw. stimulieren. Weitere solche Wirkstoffe sind u. a. Gelber Enzian, der die Zellteilung anregt und die Produktion der kollagenen Bindegewebsfasern verstärkt, oder auch Süßholz, das die lichtbedingte Hautalterung verlangsamt und den Abbau des Bindegewebes bremst. Aber auch Retinol (Vitamin A), das die Kollagenproduktion ankurbelt, sowie Vitamin C, das die Abwehr freier Radikale unterstützt, gehören in diese Kategorie. Nicht zu vergessen: Schisandra (Beerentraube), die Alterungsprozesse verlangsamt, Bindegewebe zerstörende Enzyme hemmt und die Haut straff hält.

Aromatherapie

Da die Neurokosmetik aber nur zu einem gewissen Teil Einfluss auf das körperliche und emotionale Wohlbefinden nimmt, lohnt sich ein Blick auf weitere Auslöser. Dazu gehört die Aromatherapie mit ätherischen Pflanzenölen, die – über den Geruchssinn bzw. die Atmung – zur Verbesserung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens beitragen soll. Die Riechzellen wandeln das Duftmuster in elektrische Impulse um, die dann im Gehirn die Bildung von Glückshormonen anregen. Einen ähnlichen Effekt hat die Phytotherapie, bei der die ätherischen Öle über die Haut und nicht über die Nase aufgenommen werden. Zu guter Letzt widmet sich die Chronokosmetik von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang den zirkadianen Rhythmen des Körpers und deren Auswirkungen auf die Haut. Unter zirkadianen Rhythmen versteht man die regelmäßigen Zyklen biologischer Aktivität, die in 24-Stunden-Intervallen auftreten und sich auf viele Aspekte der Gesundheit auswirken. Produkte der Chronokosmetik sollen im Einklang mit den natürlichen Rhythmen des Körpers arbeiten. Werden sie zu bestimmten Zeiten und abwechselnd an bestimmten Tagen verwendet, sollen sie der Haut- und Haaralterung vorbeugen, die Talgproduktion regulieren sowie den Abbau von Fettansammlungen in bestimmten Bereichen erleichtern.

Fazit

Generell kann man sagen, dass die Neurokosmetik zwar noch ganz am Anfang ihrer Möglichkeiten steht, der ganzheitliche Ansatz aber nicht nur einfach einen Trend darstellt, sondern ein Umdenken in der Beautyindustrie einläutet. In Zukunft wird die komplexe Beziehung zwischen Haut und Gehirn demnach mit hoher Wahrscheinlichkeit noch stärker in den Fokus rücken.

Sie interessieren sich für Neurokosmetik und haben noch Fragen diesbezüglich? Gerne beraten wir Sie ausführlich bei uns im HAUT- UND LASERZENTRUM AN DER OPER. Melden Sie sich bei uns für einen persönlichen Termin.


Dr. med. Stefan Duve

Mit über 20 Jahren Erfahrung und internationalem Wirken zählt Dr. med. Stefan Duve inzwischen zu den besten Dermatologen Europas.


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