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Lassen niedrige Temperaturen juckende Quaddeln auf der Haut entstehen, ist von kälteinduzierter Nesselsucht die Rede. Aber was tun bei "Kälteurtikaria"?
von Dr. med. Hans-Peter Schoppelrey|29.11.2022
Lassen niedrige Temperaturen juckende Quaddeln auf der Haut entstehen, ist von kälteinduzierter Nesselsucht die Rede, auch Kälteurtikaria genannt. Vorrangig bei Frauen tritt die Erkrankung spontan und aus bisher ungeklärten Gründen auf. Es gibt aber auch durchaus Menschen, die ihr Leben lang unter der speziellen Form der Nesselsucht leiden. Ist dann auch noch ein anderes Familienmitglied von der Kälteurtikaria betroffen, besteht der Verdacht auf eine Erbkrankheit.
Schätzungsweise sind in Deutschland etwa 50.000 Menschen von einer Kälteurtikaria betroffen. Glaubt man Expert*innen, liegt die tatsächliche Zahl aber deutlich höher. In der Regel treten die Symptome meist dann auf, wenn die Haut mit Kälte in Kontakt kommt. So kann es bereits ausreichen, wenn Betroffene eine halbe Stunde lang einer Temperatur von unter 15 Grad ausgesetzt sind, um einen brennenden Hautausschlag zu entwickeln. Aber auch so einfache Dinge, wie Eisessen oder das Baden im See, können zur Qual werden. Neben Quaddeln, die mit Juckreiz und Schwellung verbunden sind, beschreiben Betroffene meist auch Symptome wie Schüttelfrost, Kopf- und Gelenkschmerzen sowie Abgeschlagenheit. Regelrecht gefährlich wird es, wenn bei einer ausgeprägten Form der Kälteurtikaria Kreislaufprobleme hinzukommen und im schlimmsten Fall sogar ein allergischer Schock auftritt. So kann ein Sprung ins kalte Wasser für Kälteurtikaria-Patienten mitunter sogar lebensgefährlich sein.
Um die Diagnose der Kälteurtikaria zu sichern, wird in der Regel ein Provokationstest durchgeführt. Dabei werden Coolpacks unterschiedlicher Temperaturen auf die Haut aufgelegt. Besteht eine Kälteurtikaria, wird die Haut auf den Kältereiz mit Symptomen reagieren. Steht dann die Diagnose fest, ist es besonders wichtig, Betroffenen die Angst vor der Krankheit zu nehmen. Nichtsdestotrotz wird dazu geraten, Kälte, das Baden in kaltem Wasser und auch kosmetische Treatments mit Kälte, wie beispielsweise die Kryolipolyse mit dem Coolsculpting-Verfahren, am besten zu vermeiden. Zudem ist über einen gewissen Zeitraum auch die Einnahme antiallergischer Medikamente, allen voran Antihistaminika, anzuraten. Des Weiteren besteht die Möglichkeit der sogenannten Hardening-Therapie. Die Patientin oder der Patient wird hierbei wiederholt Kälte in Form von Coolpacks ausgesetzt, die zunehmend kälter und kälter werden. Ziel ist es, dass sich die Haut langsam an die Kälte gewöhnt. Aufgrund der Gefahr möglicher allergischer Reaktionen sollte die Therapie ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Eine Kälterurtikaria bleibt in den meisten Fällen nicht ein Leben lang bestehen. So spontan und schnell sie gekommen ist, so schnell verschwindet sie in der Regel auch irgendwann wieder. Dies kann aber einige Jahre dauern.
Wenn auch Sie Probleme mit der Kälte oder womöglich bereits mit ersten Symptomen einer Kälterurtikaria zu kämpfen haben, wenden Sie sich gerne an uns. Unser kompetentes Ärzteteam im HAUT- UND LASERZENTRUM AN DER OPER nimmt sich Ihres Problems an, um mit passenden Therapiemöglichkeiten wieder eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität herbeizuführen.
Zu Dr. med. Schoppelreys Spezialgebiet im Praxisalltag gehören die ästhetische und Anti-Aging-Dermatologie sowie ambulante Operationen.
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