zurück zur Übersicht

Haut

Extrem empfindlich: So sieht die Pflege neuro-sensibler Haut aus


von Dr. med. Christian Merkel|05.05.2021

Fragt man Frauen nach ihrem Hauttyp, behauptet die Mehrheit, sensible Haut mit häufigen Rötungen und Juckreiz zu haben. Und gerade zu Beginn der kalten Jahreszeit steigt dieses Empfinden zusätzlich. Doch gibt es dann noch eine Steigerung? Ja, neuro-sensible Haut gehört zu den empfindlichsten und schwierigsten Hauttypen, die auch eine besondere Pflege benötigt.

Was versteht man unter neuro-sensibler Haut?

Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich bei neuro-sensibler Haut um einen Hauttyp, der extrem auf Umwelteinflüsse reagiert und zur Überempfindlichkeit neigt. Der Grund für die Hypersensibilität – wie der Name bereits verrät – findet sich in übermäßig reizbaren Nervenfasern der Epidermis („neuro“ leitet sich vom griechischen Wort „neuron“ ab und bedeutet so viel wie „Nerv“). Hinzu kommt meist eine vergleichbar schwache Hautbarriere. Dies macht die Haut durchlässig, sie verliert zunehmend Feuchtigkeit und ist weniger stark gegen das Eindringen von Fremdstoffen geschützt. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Umwelteinflüssen und psychischen Faktoren wie Stress bis hin zu allergiekritischen Duft- und Farbstoffen sowie übermäßigen Reinigungs- und Pflegemaßnahmen.

Woran erkennt man neuro-sensible Haut?

Zu den sichtbaren Symptome neuro-sensibler Haut zählen typischerweise Irritationen, Rötungen sowie trockene und schuppige Hautstellen. Aber auch Ekzeme und Entzündungen sind keine Seltenheit, die sich zu Erkrankungen wie Rosazea entwickeln können. Hinzu kommen unsichtbare Symptome wie Brennen, Hitze- und Spannungsgefühl oder starker Juckreiz. Wer feststellen möchte, ob er zum neuro-sensiblen Hauttyp gehört, kann dies beim Dermatologen checken lassen.

Die richtige Pflege

Um hypersensible Haut zu entlasten, bedarf es einer Pflege, die den Symptomen entgegenwirkt und diesen effektiv vorbeugt. Essenziell ist dabei eine durchfeuchtende Pflege, die der Haut die verloren gegangene Feuchtigkeit zurückgibt. Auch die Zufuhr von Lipiden ist notwendig, da es der Haut an natürlichen Fettsäuren fehlt. Da neuro-sensitive Haut oftmals einen erhöhten pH-Wert aufweist, sollte eine entsprechende Pflege diesen regulieren. Darauf abgestimmte Pflegekonzepte verfügen deshalb über einen extra niedrigen pH-Wert. Auf diese Weise werden die Schutz- und Abwehrmechanismen optimiert und die Toleranzschwelle der Haut angehoben. Verzichtet werden sollte dagegen am besten komplett auf Parfum- und Duftstoffe. Das Gleiche gilt für Alkohol. Ebenso ist bei Peeling-Produkten Vorsicht geboten, da diese die Haut unnötig reizen können.


Dr. med. Christian Merkel

Dr. med. Christian Merkel ist Facharzt für Dermatologie und Allergologie und Ihr Ansprechpartner bei Fragen rund um die Behandlung von Haarausfall.


zurück zur Übersicht

Weitere Beiträge aus dieser Kategorie

Haut

After Sun für die Füße

Während Gesicht und Körper nach dem Sonnen mit After-Sun-Produkten gepflegt werden, geraten die Füße oftmals in Vergessenheit. Höchste Zeit, das zu ändern.

Botulinumtoxin

Krähenfüße an den Augen mit Botox (Botulinumtoxin) behandeln

Als Krähenfüße werden Fältchen seitlich an den Augen bezeichnet, die auch unter den Begriffen „Lachfalten“ oder „Augenfalten“ bekannt sind. Diese mimischen Falten entstehen durch Bewegung der Gesichtsmuskulatur, wie es beispielsweise beim Lachen oder Zusammenkneifen der Augen der Fall ist.

Botulinumtoxin

Stirnfalten mit Botox (Botulinumtoxin) glätten

Der Wunsch nach Behandlungen, bei denen man nicht sieht, dass etwas gemacht wurde, ist groß. Die am häufigsten behandelte Region im Gesicht stellt dabei die Stirn dar.