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Haut

Dermaplaning: Warum sich Frauen jetzt das Gesicht rasieren


von Dr. med. Christian Merkel|20.02.2020

Morgens bei der Nassrasur vor dem Spiegel stehen – ein Ritual, das nicht mehr nur Männern vorbehalten ist. Auch immer mehr Frauen greifen zur Rasierklinge, um sich kleinste Härchen im Gesicht zu entfernen. Losgetreten hat den Trend die 36-jährige Amerikanerin Huda Kattan, die wohl einflussreichste Beauty-Bloggerin der Welt mit mehr 40,5 Millionen Followern auf Instagram. Und dabei ist dieser Trick nicht neu. Angeblich haben bereits Marilyn Monroe und Liz Taylor ihre ebenmäßige Haut dem regelmäßigen Rasieren zu verdanken. Doch wozu das Ganze, und führt Rasieren nicht zu vermehrtem Haarwachstum und Stoppeln?

DAMENRASUR ALS NEUESTER TREND

Seinen Ursprung hat das Dermaplaning in Asien, genauer gesagt in Japan. Zum Einsatz kommt dabei ein steriles chirurgisches Skalpell, mit dem das Gesicht vorsichtig abgeschabt bzw. rasiert wird. Vergleichbar mit einem Peeling werden dabei abgestorbene Hautschüppchen abgetragen, aber auch feinste Flaumhaare (vor allem in der Mund- und Wangenregion). Das Ergebnis ist ein glatter, feinporiger Teint, der die ideale Basis bildet für ein makelloses Make-up Finish. Durch den entfernten Flaum wirkt die Haut nach dem Auftragen der Foundation nämlich deutlich ebenmäßiger und weniger maskenhaft. Weiteres Plus: Nachfolgende Pflegeprodukte können von der Haut besser aufgenommen werden. Aber Vorsicht: Bitte nicht selbst zum Rasierer greifen – auch wenn inzwischen immer mehr Beauty-Sets für den Heimgebrauch angeboten werden. Anstatt im eigenen Badezimmer zu einem Einwegrasierer zu greifen und mögliche Verletzungen und Rötungen zu riskieren, sollte das Dermaplaning ausschließlich von einem Experten durchgeführt werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Rasierklingen entfernt das vom Experten verwendete Skalpell die dünnen Flaumhaare, ohne dabei die Follikel zu reizen. Hautirritationen und Unebenheiten werden vorgebeugt.

FAZIT

Die Methode ist durchaus für die Frauen sinnvoll, die unter starker Gesichtsbehaarung leiden. Besonders innovativ ist die Behandlung allerdings nicht. Was als Dermaplaning bezeichnet wird, ist letztlich lediglich eine andere Form der Exfoliation. Abgestorbene Hautschüppchen werden abgetragen, und der Regenerationsprozess in der Haut wird angeregt. Hierfür gibt es in vielen dermatologischen Praxen Alternativen, wie zum Beispiel das Jetpeel, bei dem gleichzeitig noch individuell auf den Hauttyp zugeschnittene Wirkstoffe eingeschleust werden können. Übrigens: Wer regelmäßig zu Dermaplaning-Behandlungen geht, muss keine Angst vor verstärktem Haarwachstum haben. Ausschlaggebend für das Wachstum ist nämlich die Haarwurzel, die durch das Rasieren nicht beeinträchtigt wird.


Dr. med. Christian Merkel

Dr. med. Christian Merkel ist Facharzt für Dermatologie und Allergologie und Ihr Ansprechpartner bei Fragen rund um die Behandlung von Haarausfall.


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