Haut
Ganz gezielt gegen Falten
Wir alle haben sie oder bekommen welche im Lauf der Zeit: Falten. Wer sich daran stört, kann mit entsprechenden Wirkstoffen und Behandlungen präventiv und aktiv einiges bewirken.
Haut
Zecken können infektiöse Erkrankungen übertragen – allen voran Borreliose. Welche Auswirkungen kann ein Zeckenstich auf unserer Haut haben? Unsere Dermatologen klären auf.
von Prof. Dr. Dr. Johannes Ring|06.06.2023
Zecken gehören zu den Spinnentieren, die neben der gefürchteten Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, auch noch andere infektiöse Erkrankungen übertragen können. Allen voran handelt es sich dabei um Borreliose, mit der schätzungsweise 20 Prozent der Zecken in Endemiegebieten infiziert sind. Welche Auswirkungen das nach einem Zeckenstich auf unsere Haut haben kann, wissen wir Dermatologen aus dem HAUT- UND LASERZENTRUM AN DER OPER in München nur zu gut.
Die kutane Borreliose bezeichnet die Borreliose der Haut, die in Deutschland mit einer Häufigkeit von ca. 0,6 Prozent auftritt. Lediglich 16 Prozent der Betroffenen können sich allerdings überhaupt an einen Zeckenstich erinnern. Dabei muss die Zecke nach dem Biss zwölf bis 24 Stunden Kontakt zum befallenen Organismus gehabt haben. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, das Tier nach einem Zeckenbiss am besten so schnell wie möglich zu entfernen. Das macht man am besten mit einer leicht drehenden Bewegung (gegen den Uhrzeigersinn) mit einer sogenannten Zeckenzange, um die Fühler vollständig zu entfernen und ein Ausquetschen der Zecke zu verhindern.
Die Auswirkungen der kutanen Borreliose zeigen sich innerhalb von sieben bis 14 Tagen am Ort des Zeckenstichs als rundlich ovales, scharf begrenztes, rötliches Areal (mindestens fünf Zentimeter Durchmesser) mit sichtbarer Zeckeneinstichstelle im Zentrum. Charakteristisch ist die langsam nach außen hin wachsende Ringform mit zentraler Abblassung. In der Regel macht diese Hautveränderung keinerlei Symptome, ganz gleich, wie lange sie besteht. Lediglich in Einzelfällen kann es zu Juckreiz, Missempfindungen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit sowie Muskel- oder Kopfschmerzen kommen.
Neben der sorgfältigen dermatologischen Anamnese sind bei Verdacht auf eine Borrelien-Infektion serologische Tests das Mittel der Wahl, wie ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay). Diese Tests können spezifische Antikörper unterschiedlicher Immunoglobulin-Klassen gegen Borrelien ausfinden machen. Jedoch ist es momentan noch nicht möglich, den klinischen Verlauf der Borreliose zu verfolgen oder Aussagen zur Prognose zu geben.
Die Behandlung der kutanen Borreliose erfolgt dann durch die Gabe von Antibiotika. Dennoch kann es vorkommen, dass trotz ausreichender antibiotischer Behandlung auch Monate später noch unspezifische Beschwerden wie Gelenk-, Muskel- oder Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Missempfindungen, Schlafstörungen sowie neurokognitive Symptome zurückbleiben. Diese Langzeitbeschwerden treten vorrangig bei älteren Frauen mit Begleiterkrankungen, psychosomatischen Störungen wie Depression oder Angstzuständen auf und lassen sich auch durch eine wiederholte antibiotische Behandlung nur schwer beheben.
Zum jetzigen Zeitpunkt steht zur Behandlung der Borreliose bzw. zur Prävention leider noch kein wirksamer Impfstoff zur Verfügung. Um sich vor Borreliose also bestmöglich zu schützen, helfen einzig und allein Sicherheitsvorkehrungen. Hierzu gehört das Tragen protektiver Kleidung im Wald, Vermeidung von Kontakt mit befallenen Haus- und Wildtieren sowie eine geeignete Gartenpflege (z. B. keine hohen Wiesen, kurzer Rasen, Entfernung von Laub).
Haben auch Sie eine Hautveränderung, die womöglich aufgrund eines Zeckenstichs entstanden ist? Dann melden Sie sich bei uns im HAUT- UND LASERZENTRUM AN DER OPER. Gerne helfe Ich Ihnen als Ihr Dermatologe und Allergologe in München weiter.
Prof. Dr. Dr. Ring ist Facharzt für Dermatologie und Allergologie. Seine wissenschaftlichen Werke umfassen über 600 Originalarbeiten und 400 Übersichten.