zurück zur Übersicht

Haut

Akne-Narben – wie lassen sie sich vorbeugen?


von Dr. med. Hans-Peter Schoppelrey|08.11.2019

Patienten mit Akne sind meist einem enormen Leidensdruck ausgesetzt. Dies lässt sich nicht nur auf Akne-Hautveränderungen (wie Mitesser oder im entzündlichen Stadium Pickel und Pusteln) zurückzuführen; nahezu die Hälfte aller Akne-Patienten leidet auch unter Narbenbildung. Wichtig zu wissen: Mit dem Schweregrad der Akne steigt automatisch auch das Risiko von Narben. Ziel einer jeden Therapie sollte es daher sein, die Akne langfristig in den Griff zu bekommen und der Narbenbildung somit effektiv vorzubeugen.

Frühzeitige Akne-Behandlung

Schätzungsweise etwa 99 % aller Akne-Narben stammen von entzündlichen Hautveränderungen. Inzwischen weiß man, dass bei Patienten mit Neigung zu Akne-Narben sämtliche Entzündungsprozesse stärker im Immunsystem vermittelt werden und auch deutlich länger anhalten. Eine frühzeitige therapeutische Intervention ist daher essenziell. Um einen individuellen Therapieplan festzulegen, diagnostiziert der Arzt zunächst die Art der Akne. Der Plan beinhaltet neben der täglichen Pflegeroutine auch regelmäßige medizinische Ausreinigungen. Bei der sogenannten Akne-Toilette wird die Haut professionell ausgereinigt. Das Facial dauert zwischen 30 und 60 Minuten und beinhaltet außerdem eine beruhigende Maske, die zur Hautregeneration beiträgt, sowie auf Wunsch eine Ultraschallbehandlung. Ebenso effizient sind Fruchtsäurebehandlungen oder auch LED- und Blaulichttherapien.

Antibiotikafreie Therapie

Im Extremfall raten viele Dermatologen zu einer medikamentösen Therapie. Doch die medikamentösen Kombinationstherapien mit Antibiotika sind mit dem Risiko der Resistenzentwicklung verbunden. Aus diesem Grund sollte eine antibiotikafreie Therapie immer die erste Wahl sein. Eine langfristige Verbesserung des Erscheinungsbildes lässt sich auch mit einer frühen Entzündungskontrolle erzielen. Als besonders effektiv hat sich hier die Kombination aus 0,3 % Adapalen und 2,5 % Benzoylperoxid bewährt, die täglich einmal am Abend auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen wird. Das verschreibungspflichte Gel zeichnet sich durch seinen schnellen Wirkeintritt aus. Bereits nach einer Woche ist eine signifikante Reduktion entzündlicher Läsionen erkennbar (nach zwölf Wochen sogar eine Verbesserung um bis zu 74,4 %).


Dr. med. Hans-Peter Schoppelrey

Zu Dr. med. Schoppelreys Spezialgebiet im Praxisalltag gehören die ästhetische und Anti-Aging-Dermatologie sowie ambulante Operationen.


zurück zur Übersicht

Weitere Beiträge aus dieser Kategorie

Haut

Frühjahrskur für die Haut – und im Badezimmer

Haut

Kontrolliertes Face Lifting und Body Shaping mit Radiofrequenz

Haut

Retinol – der Anti-Aging-Wirkstoff Nr. 1 ist der Superstar in der Augenpflege