Gesicht
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Gesicht
von Dr. med. Christian Merkel|03.03.2021
Die Liste der Schönheitsbehandlungen, die einen sensationellen Effekt versprechen und Falten minimieren oder das Hautbild verfeinern sollen, ist lang. Ganz neu gesellt sich jetzt auch noch ein weiteres Treatment hinzu: das Face-Cupping, das im Gegensatz zu manch anderen Behandlungen jeder auch selbst von zu Hause machen kann.
Hinter dem Begriff „Cupping“ verbirgt sich eine spezielle Art der Massage, die ihren Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin hat. Dabei werden Silikonkuppeln mittels Unterdruck festgesaugt und in kreisenden Bewegungen von innen nach außen über Dekolleté, Hals, Wangen und Stirn geführt. Diese Prozedur soll die Durchblutung sowie das lymphatische System anregen, das Bindegewebe straffen und die Muskulatur lockern. Letzteres kommt vor allem den Fasziensträngen im Gesicht zugute, die sich im Laufe der Zeit verhärten können. Durch die Dehnung können z. B. feine Linien, die sich in Folge einer schlaffen, angespannten Muskulatur gebildet haben, gemindert werden. Doch damit nicht genug: Das Facial lässt durch Aktivierung der Selbstheilungskräfte auch Entzündungen und Pickel schneller abheilen.
Das Face-Cupping kann im Grunde bei allen Hauttypen und Hautzuständen angewendet werden. Einzige Ausnahme: Bei einer sehr ausgeprägten Couperose besteht die Gefahr, dass sich durch die durchblutungsfördernde Wirkung weitere Gefäße erweitern oder gar platzen. Aber auch bei starken Unreinheiten mitsamt massiver Aknepickel sollte von einer Cupping-Behandlung abgesehen werden. Ebenso ist die Anwendung in Verbindung mit blutverdünnenden Medikamenten wie Aspirin nicht ratsam, da dies die Entstehung starker Blutergüsse begünstigt.
Grundsätzlich lässt sich das Cupping auch zu Hause durchführen – vorausgesetzt, man verfügt über die richtigen Cups. Diese gibt es aus Silikon oder Glas. Gerade für Anfänger empfiehlt sich die Anwendung mit einer sogenannten Gleitsubstanz, z. B. Creme, Serum, Öl oder Maske. Vor dem eigentlichen Cupping aufgetragen, lassen sich die Cups behutsam ansaugen und mit sanften Bewegungen über die Haut führen. Für einen straffenden, formenden Effekt immer von der Mitte des Gesichts im 45-Grad-Winkel schräg nach oben und außen arbeiten. Natürlich funktioniert das Facial auch ohne Gleitsubstanz. Dann besteht jedoch eine erhöhte Fleckengefahr, denn durch den starken Sog der Cups können sich bei falscher Anwendung schnell blaue Flecken oder anhaltende Rötungen bilden.
Wer selbst zu den Cups greift, sollte diese idealerweise ein- bis zweimal pro Woche verwenden. Nur dann ist auch eine dauerhafte Verbesserung z. B. der oberflächlichen Fältchen (vor allem um die Augen herum) zu erwarten. Der rosige Glow nach der Behandlung hält in der Regel jeweils für mehrere Tage an. Wird die Vakuum-Massage professionell durchgeführt, empfiehlt sich ein Kurpaket aus vier bis fünf Anwendungen. Hier kommen außerdem hochkonzentrierte Wirkstoffe zum Einsatz. Da die Haut nach der Sitzung besonders aufnahmefähig ist, kann deren Wirkung um ein Vielfaches erhöht werden.
Dr. med. Christian Merkel ist Facharzt für Dermatologie und Allergologie und Ihr Ansprechpartner bei Fragen rund um die Behandlung von Haarausfall.