Gesicht
Akne bei Erwachsenen
Im Teeniealter gehören Hautunreinheiten einfach dazu. Doch nicht selten zeigen sich Mitesser, Pickel und vergrößerte Poren mit 40 immer noch – oder schon wieder. Schätzungsweise ist jede vierte Frau davon betroffen. Mögliche Ursachen für die Spätakne gibt es viele. Hier kommen die häufigsten inklusive der dazugehörigen Therapiemaßnahmen [...]
von Dr. med. Christian Merkel|20.10.2017
Im Teeniealter gehören Hautunreinheiten einfach dazu. Doch nicht selten zeigen sich Mitesser, Pickel und vergrößerte Poren mit 40 immer noch – oder schon wieder. Schätzungsweise ist jede vierte Frau davon betroffen. Mögliche Ursachen für die Spätakne gibt es viele. Hier kommen die häufigsten inklusive der dazugehörigen Therapiemaßnahmen:
Pillen-Pause
Nach dem Absetzen der Pille können Unreinheiten aufgrund eines vorübergehenden Mangels an weiblichen Geschlechtshormonen entstehen. Die Folge: Das Ungleichgewicht des Östrogenspiegels kurbelt die Talgproduktion an. Bis sich der Hormonhaushalt dann wieder einpendelt, kann es bis zu zwölf Monaten dauern. Verschreibungspflichtige Präparate mit Benzylperoxid oder Azelainsäure aber auch professionelle kosmetische Behandlungen sowie spezielle Pflegeprodukte für Spätakne können das beschleunigen.
Stress
Kommt es zu einem Überschuss an männlichen Hormonen in Folge eines erhöhten Adrenalinspiegels, produziert die Haut mehr Talg. Verschließen sich dann die Drüsen, sind Rötungen, Mitesser sowie Pickel die Folge. Um die Poren wieder zu öffnen, ist die richtige Reinigung entscheidend. Ideal sind Waschgele oder Mizellenlotionen.
Wechseljahre
Tritt Akne aufgrund einer Überproduktion männlicher Hormone auf, gibt es spezielle Pflege- und Make-up-Produkte für Frauen über 40. Sie enthalten mehr Feuchtigkeit als herkömmliche Präparate und sind teils mit Anti-Aging-Wirkstoffen versetzt. Wichtig: Da es in den Wechseljahren oftmals zu akneähnlichen Erkrankungen wie Rosazea kommen kann, ist der Rat eines Dermatologen unerlässlich.
Falsche Pflege
Verstopft eine zu reichhaltige Pflege die Talgdrüsengänge, sollte ein pH-neutrales Reinigungsprodukt verwendet werden. Anschließend braucht fettige Haut ein Fluid, trockene Haut eine Creme. Auf Ianolin- und paraffinhaltige Präparate besser komplett verzichten. Wer sich unsicher ist, kann sich Hauttyp und entsprechende Pflege von einer medizinischen Kosmetikerin bestimmen lassen. Beim Make-up gilt: Nur zu Produkten mit dem Hinweis nicht komedogen greifen.
Ungesunde Ernährung
Forscher haben herausgefunden, dass gerade der Konsum von Zucker und Weizenprodukten Akne verstärken kann. Eine Ernährungsumstellung ist zwar nicht unbedingt notwendig, dennoch sollte der Verzehr von Milchprodukten, Kohlenhydraten, Zucker und Fertiggerichten reduziert werden. Tipp: Zusätzlich unterstützend wirken Nahrungsergänzungsmittel mit Zink, da die anti-entzündliche Wirkung die Talgdrüsenproduktion hemmt.
PMS/Menstruationszyklus
Vor allem an Kinn und Kieferwinkel entstehen eine Woche vor oder rund um den Regelbeginn Pickel und Pusteln. Der Grund: Talgdrüsen reagieren auf hormonelle Schwankungen. Bei schweren Erkrankungsbildern hat sich als einzige präventive Maßnahme die Einnahme der anti-androgenen Antibabypille bewährt. Dieser Schritt sollte jedoch nur nach Rücksprache mit einem Gynäkologen erfolgen. Alternativ helfen neben einer abgestimmten Pflege verschreibungspflichtige Cremes, die bereits in der Entstehungsphase der Pickel aufgetragen das Ausmaß eindämmen können.
Dr. med. Christian Merkel
Dr. med. Christian Merkel ist Facharzt für Dermatologie und Allergologie und Ihr Ansprechpartner bei Fragen rund um die Behandlung von Haarausfall.
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