zurück zur Übersicht

Haut

Keep cool – Kälte-Kick für schöne Haut


von Dr. med. Stefan Duve|21.10.2019

Viele Beauty-Produkte auf dem Markt versprechen einen kühlenden Effekt, der nicht nur im Sommer eine angenehme Frische auf der Haut hinterlässt. Diese Kühlwirkung ist vor allem ätherischen Ölen zuzuschreiben. Sie regen die Kälterezeptoren der Haut an und führen zu dem gewünschten Cooling-Effekt. Bevorzugt eingesetzt werden Öle aus Minze, Zitronengras oder Zitrusfrüchten. Aber auch im Praxisalltag spielt Kälte eine essenzielle Rolle.

Wahrnehmung von Kälte

Kälte wird von Menschen unterschiedlich empfunden. Dies hängt in erster Linie von äußeren Gegebenheiten ab, ist aber auch auf individuelle Empfindungen zurückzuführen. Das klassische Beispiel hierfür ist der Geschlechterunterschied. Männer haben ein weniger starkes Kälteempfinden als Frauen und frieren daher weitaus seltener. Das liegt zum einen an der Muskelmasse, durch die bei Männern mehr körpereigene Wärme produziert wird, aber auch an der Dicke der Haut.
Weiterhin spielt die Verteilung der Wärme- und Kälterezeptoren, die jeder Mensch in der Haut trägt, eine entscheidende Rolle. Diese Rezeptoren sind auch dafür verantwortlich, dass wir Kälte und Wärme an unterschiedlichen Körperstellen unterschiedlich empfinden. Das ist der Grund, warum man in der Regel schneller an den kälteexponierten Arealen wie Händen und Füßen oder auch im Gesicht friert.

Kälte-Treatments in der Praxis

Auch in der ästhetischen Medizin spielt Kälte eine wichtige Rolle. Die wohl bekannteste Methode, die auf Kälte basiert, ist die sogenannte Kryolipolyse. Kleinste, regionale Fettansammlungen werden dabei kontrolliert heruntergekühlt. Dies geschieht über einen Applikator, der in seiner Form individuell zur Problemzone passend ausgewählt wird. Während der 45-minütigen Sitzung schützt ein Spezial-Vlies die zu behandelnde Region vor Erfrierungen. Meist reicht eine Sitzung aus. Wie lange es dauert, bis das gewünschte Contouring-Ergebnis erreicht ist, hängt von unterschiedlichsten Faktoren, wie z. B. Sport und Ernährungsgewohnheiten ab – in der Regel kann es circa drei Monate dauern.
Aber auch zur Verbesserung der Hautstruktur wird Kälte eingesetzt, allerdings nur in abgeschwächter Form. Das beste Beispiel hierfür ist das JetPeel-Verfahren. Dabei wird ein Wasser-Gas-Gemisch mit Überschallgeschwindigkeit auf die Haut geschossen. Mithilfe moderater Kälte wird die Durchblutung der Dermis angeregt, während reichlich Sauerstoff in die Haut gelangt. Ziel der Behandlung ist ein tiefenreinigender Verjüngungseffekt.
Ebenso kommt Kälte bei der Anwendung von Lasergeräten zum Einsatz. Laser sind bekanntlich sehr heiß und können im schlimmsten Fall zu Verbrennungen führen. Durch die ständige Kühlung während des Laservorgangs kann hitzebedingten Schäden somit effektiv vorgebeugt werden.


Dr. med. Stefan Duve

Mit über 20 Jahren Erfahrung und internationalem Wirken zählt Dr. med. Stefan Duve inzwischen zu den besten Dermatologen Europas.


zurück zur Übersicht

Weitere Beiträge aus dieser Kategorie

Gesicht

Retinol – Anti-Aging-Wirkstoff Nr. 1

Haut

Frühjahrskur für die Haut – und im Badezimmer

Haut

Kontrolliertes Face Lifting und Body Shaping mit Radiofrequenz