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Haut

Beauty Tools

Seit Jahren boomt der Markt von Beauty Tools. Dies ist nicht verwunderlich, denn die Geräte für den Heimgebrauch versprechen schnelle Schönheit auf Kopfdruck, wollen allesamt die tägliche Pflegeroutine erleichtern und sollen im Idealfall sogar den Gang zur Kosmetikerin ersetzen. [...]


von Dr. med. Anja Swoboda|25.10.2018

Seit Jahren boomt der Markt von Beauty Tools. Dies ist nicht verwunderlich, denn die Geräte für den Heimgebrauch versprechen schnelle Schönheit auf Kopfdruck, wollen allesamt die tägliche Pflegeroutine erleichtern und sollen im Idealfall sogar den Gang zur Kosmetikerin ersetzen. Besonders im Fokus stehen dabei nach wie vor Gesichtsreinigungsbürsten, gefolgt von ultraschallbetriebenen Gerätschaften und Lichttherapiemöglichkeiten. Ebenfalls äußerst beliebt sind Micro-Needling-Tools. Hiervon raten Experten jedoch ab. Zum einen sind die Roller oder Pens lediglich mit kurzen Nadeln besetzt, was dem Sicherheitsaspekt geschuldet ist. Das Ergebnis ist jedoch keinesfalls mit einem professionellen Needling vergleichbar. Zum anderen wird die Hygiene häufig vernachlässigt. Ein Micro-Needling-Roller für zu Hause lässt sich einfach nicht entsprechend reinigen oder sterilisieren. Die Gefahr auftretender Hautirritationen und Entzündungen ist somit extrem hoch. Bei anderen Trend-Tools spricht dagegen nichts gegen die Anwendung in Eigenregie.

Trend Nr. 1: Reinigungsbürstchen

Inzwischen gibt es eine große Palette elektronischer Reinigungsbürsten. Grundsätzlich wird dabei zwischen rotierenden oder oszillierenden Modellen unterschieden. Auf welche Variante die Wahl fallen sollte, richtet sich nach dem Hauttyp. Geht es um die tägliche Reinigung unkomplizierter Normal- oder Mischhaut, ist eine Bürste mit rotierendem Aufsatz ausreichend. Wer dagegen zu empfindlicher Haut neigt, sollte einen oszillierenden Bürstenkopf bevorzugen. Vergleichbar mit Zahnbürsten schwingen die Borsten der schallgetriebenen Bürste mehrere Hundert Mal in der Sekunde, wodurch die Haut nicht nur gründlich, sondern auch besonders sanft und schonend gereinigt wird.

Tipp: Vor dem Kauf unbedingt abklären, ob der jeweilige Hauttyp überhaupt für eine elektronische Reinigung geeignet ist. Bei sehr sensibler Haut, Akne oder Rosazea ist nämlich Vorsicht geboten. Die Bürstenanwendung kann den Hautzustand schlimmstenfalls verschlechtern.

Trend Nr. 2: Wärme und Vibration

Mithilfe von Ultraschall und Wärme lassen sich Pflegeprodukte auch tiefer in die Haut einschleusen. Dies ist im Institut bereits gang und gäbe und lässt sich jetzt auch zu Hause anwenden. In Kombination mit entsprechenden Pflegepräparaten erzeugen die Geräte durch den schallbedingten Oszillationseffekt Wärme, der die Durchblutung fördert und Poren öffnet. Somit können die Wirkstoffe in tiefere Hautschichten gelangen. Wie tief, bestimmt dabei übrigens die verwendete Wellenlänge.

Trend Nr. 3: Blau- und Rotlicht

Ein brandneuer Trend: Sticks mit Blau- und Rotlicht, die Akne mildern sollen. Gerade bei leichter bis moderat entzündlicher Akne ist dies als Therapieergänzung durchaus sinnvoll. Das blaue Licht zerstört die für entzündliche Pickel verantwortlichen Propionibakterien in den Talgdrüsen, während rotes Licht Durchblutung, Wundheilung und Hautregeneration fördert. Dies hat sich bereits im medizinkosmetischen Bereich als äußerst effektiv erwiesen. Für zu Hause empfiehlt sich die Anwendung des Lichttherapie-Sticks dreimal täglich für je zwei Minuten.

Bitte beachten!

Beauty-Tools müssen vor allem eines sein: sicher! Die meisten Geräte für den Heimgebrauch werden für die breite Masse produziert und sind daher in der Regel bereits mit wenig Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Doch damit ist auch klar: An teure Profigeräte beim Arzt oder im Kosmetikinstitut reichen die Gerätschaften nicht heran. Wer sich also in Rekordzeit sichtbare und lang anhaltende Resultate wünscht, sollte besser auf kosmetische Behandlungen beim Profi setzen.


Dr. med. Anja Swoboda

Dr. med. Anja Swoboda ist als Dermatologin mit langjähriger Erfahrung unter anderem auf die Allergologie und auf Lasertherapien spezialisiert.


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