Mythen rund um den Bereich der Laserbehandlungen gibt es viele. Die wohl haarsträubendste, die uns bislang im Praxisalltag untergekommen ist: Vegetarier sollten von Laser-Haarentfernungsbehandlungen besser absehen. Als Grund wurde der hohe Beta-Carotin-Gehalt in der Nahrung genannt, der die Haut gelblich färbt und somit das applizierte Laserlicht nicht vollumfänglich zu den Haarfollikeln leiten würde. Aber auch andere Unwahrheiten kamen seit Beginn der Lasertherapien im Jahr 1988 immer wieder auf: Laserstrahlung sei massiv gefährlich, könne Krebs hervorrufen oder sei in seiner Wirkung noch nicht genügend erforscht. Zeit, die fünf derzeit gängigsten Lasermythen aus der Welt zu schaffen.

MYTHOS 1: GELASERT WERDEN SOLLTE AUSSCHLIESSLICH IM WINTER

Dies ist wohl der hartnäckigste Mythos, mit dem wir Dermatologen immer wieder konfrontiert werden. Abgesehen von wenigen speziellen Laserbehandlungen ist auch in den Sommermonaten eine Behandlung mit den meisten gängigen Lasern natürlich möglich. Bestes Beispiel hierfür: Die meisten Laseranwendungen finden in den USA statt, größtenteils in Städten mit über 3.000 Sonnenstunden im Jahr. Auch die Angst vor möglichen Pigmentverschiebungen ist unbegründet. Diese treten nämlich auch hierzulande in den Wintermonaten auf, sofern die Haut nicht konsequent mit einem hohen Lichtschutz geschützt wird.

MYTHOS 2: SCHWANGERE DÜRFEN KEINESFALLS GELASERT WERDEN

Es ist wahr, dass die meisten Ärzte von Laserbehandlungen während einer Schwangerschaft absehen. Dies ist aber nicht als Verbot zu betrachten, sondern lediglich als Vorsichtsmaßnahme. Sieht man bei Schwangeren aufgrund des veränderten Hormonhaushaltes von der erhöhten Gefahr möglicher Hyperpigmentierungen ab, sind bislang keine Fälle nachgewiesen worden, bei denen das ungeborene Kind durch eine Laseranwendung zu Schaden gekommen ist. Dennoch raten auch wir dazu, mit mancher Lasertherapie besser bis nach der Geburt zu warten.

MYTHOS 3: IPL IST SICHERER ALS LASER

Häufig werden Behandlungen mit IPL, die mit vermeintlich ungefährlichem Licht beworben werden, als sichere Alternative zum Laser dargestellt. Dies stimmt nicht. Werden die Behandlungen von einem erfahrenen Dermatologen durchgeführt, sind IPL und Laser nahezu deckungsgleich. Der einzige Unterschied: IPL-Lasertreatment werden nicht selten von unqualifizierten Laien angeboten, die womöglich noch mit billigen, technisch unsicheren Gerätschaften erhebliche Nebenwirkungen zur Folge haben können. Seit geraumer Zeit fordern daher dermatologische Fachgesellschaften umfassende Regularien sowie eine standardisierte Ausbildung für Behandler. Ob sich dies in naher Zukunft jedoch bereits umsetzen lässt, ist fraglich.

MYTHOS 4: NAGELPILZ LÄSST SICH MIT EINER LASERBEHANDLUNG BEKÄMPFEN

Eine Nagelpilzerkrankung ist meist eine lästige und langwierige Angelegenheit. Mit dem IPL-Lasertreatment steht uns heute zum Glück eine Methode zur Verfügung, die Symptome und Ursache des Nagelpilzes gleichermaßen bekämpft. Doch viele Betroffene denken, die innovative Lichtbehandlung zeigt bereits nach einer Sitzung ihre Wirkung. Um ein dauerhaftes Ergebnis zu erzielen, sind allerdings mindestens acht Behandlungen nötig. Zudem hat sich nach wie vor die Kombinationstherapie aus Laser, Lack und/oder Tabletten am effektivsten erwiesen.

MYTHOS 5: NACH DEM LASERN WACHSEN HAARE ÜPPIGER NACH

Auch zum Thema Haarentfernung mittels Laser gibt es eine Vielzahl an Mythen. Die Aussagen reichen von „nur eine Sitzung genügt“, bis hin zu „Haare wachsen vermehrt nach“. Letzteres tritt durchaus auf, wenn auch als äußerst seltene Nebenwirkungserscheinung einer Laserhaarentfernung. Grundsätzlich ist es aber nicht erwiesen, dass Rasieren, Schneiden oder eben Lasern der Haare deren Wachstum ankurbelt. Übrigens: Auch eine Behandlung alleine führt noch nicht zum Erfolg. Je nach zu behandelnder Region empfehlen wir zwischen fünf bis sieben Sitzungen.

Insbesondere im Winter sollten die Lippen niemals mit Speichel befeuchtet werden! Diese Aussage hält sich hartnäckig. Aber was ist dran? Eines vorweg: Ist es draußen bitterkalt und in geschlossenen Räumen heizungswarm, bedeutet das nicht nur für unsere Haut, sondern auch für die Lippen puren Stress.

Bye Bye, trockene Lippen

Die dünne Lippenhaut besitzt kaum Talgdrüsen und ist daher mit keinerlei Eigenschutz ausgestattet. Um den fehlenden Schutz gerade bei extremen Witterungsbedingungen auszugleichen, empfehlen Dermatologen zwei- bis dreimal täglich die Anwendung eines hochwertigen Lip Balm. Wichtig dabei: Beim Kauf darauf achten, dass die Lippenpflege kein Paraffin enthält. Ein Lichtschutz in Höhe von 50 ist dagegen absolut empfehlenswert. Auf diese Weise kann der Bildung von Sommersprossen auf der Unterlippe und eventuellen bösartigen Hautveränderungen effektiv vorgebeugt werden. Wer denkt, eine Lippenpflege macht süchtig, irrt übrigens. Die vermeintliche Sucht ist nämlich vielmehr eine psychische Abhängigkeit. Der Grund: Das angenehm weiche Gefühl der Lippen erzeugt einen Gewöhnungseffekt. Genau dies kann auch mit dem Befeuchten der Lippen durch Speichel erzeugt werden. Verdunstet dieser allerdings nach wenigen Minuten, trocknen die Lippen aus. Also besser darauf verzichten, mit der Zunge über die Lippen zu fahren.

Immer häufiger werden wir von Patient(inn)en in unserer dermatologischen Sprechstunde nach Geheimtipps gefragt, die im Alltag eingebaut die Haut bestmöglich vor vorzeitigem Altern schützen. Vermeintliche Tricks gibt es zwar viele, den einen ultimativen Tipp jedoch leider nicht. Das Geheimnis liegt vielmehr in der Kombination verschiedenster Maßnahmen.

Tipp Nummer 1:

Schwarzer Tee ist ein echtes Wundermittel bei Entzündungen. So unterstützt der Tee bei Sonnenbrand, Ekzemen, Insektenstichen oder Reizungen den Heilungsprozess der Haut. Dies funktioniert am besten in Form von Kompressen. Dafür den Tee kochen, abkühlen lassen und ein Baumwolltuch darin tränken. Auf den betroffenen Bereich legen und zehn Minuten wirken lassen.

Tipp Nummer 2:

Bei trockener Haut Hände weg von klassischen Reinigungsseifen! Besser zu rückfettenden Produkten greifen, die nicht noch zusätzlich austrocknen. Hierfür eignet sich zum Beispiel ein Öl oder eine Milch. Weiterhin sollten trockene Hauttypen auf regelmäßige Vollbäder verzichten. Wer dennoch baden möchte, sollte ausschließlich rückfettende, intensiv pflegende Badezusätze verwenden.

Tipp Nummer 3:

Nachtpflegeprodukte und Augencremes sind die perfekte After-Sun-Alternative. Dick als Maske aufgetragen, schützen sie die Haut nach dem Sonnenbaden vor dem Austrocknen. Um den Effekt zu verstärken, die Creme mit einem Okklusivverband kombinieren. Das heißt: über die aufgetragene Creme eine Frischhaltefolie legen. Auf diese Weise kann die Pflege noch besser in die Haut eindringen.

Tipp Nummer 4:

Besonders empfindliche Hautpartien wie Dekolleté und Hals (die ständig der Sonne ausgesetzt sind und im Gegensatz zu anderen Regionen eine schlechte Regenerationsfähigkeit besitzen) sollten konsequent mit einem möglichst hohen Lichtschutzfaktor geschützt werden. Nach jeder Sonnenexposition die Haut zudem mit rückfettenden Präparaten pflegen.

Tipp Nummer 5:

Auch Lippen verlangen nach einem Lichtschutz. Trotz ausreichendem Sonnenschutz im Gesicht wird dies immer wieder vernachlässigt. Doch die Lippen gehören zur empfindlichsten Körperpartie und sind daher besonders anfällig für Sonnenschäden. Es empfiehlt sich, die dünne Lippenhaut vor allem an sonnigen Tagen mit einem Sublocker zu schützen.

„Fast-Forward“ nennt sich ein Phänomen, das nach den USA nun auch bei uns zu beobachten ist. Worum es dabei geht? Junge Frauen widmen sich immer früher dem Anti-Aging-Kampf. Das merken auch dermatologische Praxen, die vor allem bei jungen Mädchen wachsendes Interesse an ästhetischen Maßnahmen verbuchen. Doch wie lässt sich dieser Trend erklären?

ONLINEVORBILDER

Begünstigt wird das Fast-Forward-Phänomen ganz klar durch soziale Netzwerke. So üben Facebook, Instagram, Twitter und Co. einen enormen Druck auf die Heranwachsenden aus. Sie vergleichen sich mit den Influencer-Vorbildern, möchte ihnen in nichts nachstehen. Das beste Beispiel: Bereits vor ein paar Jahren hat sich das Schönheitsideal des „perfekten“ Gesichts maßgeblich gewandelt. Waren es früher noch Augenpartie und Konturen, die vermehrt einer Verjüngung unterzogen wurden, steht bei jüngeren Patientinnen heute der Mund im Fokus. Der Markt mit dermalen Fillern boomt daher. Und glaubt man Experten, wird der Trend auch noch Jahre anhalten.

AUCH MAL NEIN SAGEN

Für den Erfolg einer Unterspritzungsmaßnahme sind natürlich das Können sowie die Erfahrung des behandelnden Arztes entscheidend. Ein Arzt sollte stets über die Nebenwirkungen aufklären. Bei Botox und Fillern muss bei sachgemäßer Anwendung zum Beispiel mit vereinzelten Schwellungen und Blutergüssen gerechnet werden. Zum Vergleich: Bei unsachgemäßem Gebrauch kann es im Extremfall sogar zur Erblindung kommen. Ebenso ist der Arzt dazu verpflichtet, in Einzelfällen auch Nein zu sagen. Im HAUT- UND LASERZENTRUM AN DER OPER lehnen wir täglich nicht vertretbare Behandlungen ab. Der Grund: Patienten wünschen sich Ergebnisse, die aus ärztlicher und ethischer Sicht nicht vertretbar sind.

EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT

Wie oben bereits erwähnt, wird das Schönheitsideal, vermittelt durch soziale Netzwerke, auch weiterhin maßgeblich Einfluss auf die Nachfrage nach Botox und Fillern haben – man schätzt mindestens für die nächsten fünf Jahre. Dies gilt übrigens für alle nichtinvasiven Behandlungsmethoden, wie Radiofrequenz oder Ultraschall, die laufend durch Weiterentwicklungen und Verbesserungen punkten und ohne großen Aufwand vielversprechende Ergebnisse garantieren.

Bestimmt tummelt sich auch bei Ihnen im Bad das ein oder andere Beauty-Produkt, das bereits seit Längerem nicht mehr verwendet wurde. Doch ist es dann überhaupt noch gut? Und warum werden Cremes & Co. überhaupt schlecht?

Haltbarkeit erkennen

Tatsächlich haben nahezu alle Kosmetikartikel ein Verfallsdatum. Dies bedeutet allerdings nicht automatisch, dass alle Produkte nach diesem Zeitpunkt sofort schlecht werden. Tests haben inzwischen sogar belegt, dass viele Produkte mikrobiologisch sogar über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus stabil bleiben. Allerdings besteht die Gefahr, dass Inhaltsstoffe verfallen und die Creme schlichtweg an Wirkung verliert. Ob ein Kosmetikartikel noch verwendbar ist, lässt sich neben Geruch und Konsistenz auch anhand des Haltbarkeitsdatums prüfen. Dieses muss sich auf Produkten, die nur bis zu 30 Monaten haltbar sind, befinden. Auf Kosmetika mit längerer Lebensdauer zeigt ein kleines Cremetopf-Symbols, auf dem z. B. „12M“ zu sehen ist, die Haltbarkeit. In diesem Fall sollte die Creme ab dem Tag des Öffnens maximal 12 Monate verwendet werden.

So bleiben Beautyprodukte länger haltbar

Grundsätzlich ist es ratsam, alle Kosmetikprodukte möglichst kühl und dunkel zu lagern. Ideal sind daher Badezimmerschränke mit Türen, die vor UV-Strahlen und Feuchtigkeit schützen. Diese Tipps verlängert die Lebensdauer von Kosmetika zudem:

Immer gut verschließen

Nach Gebrauch Tiegel, Tuben und Flaschen nicht offenstehen lassen, sondern immer wieder gut verschließen.

Vor Verunreinigungen schützen

Den Creme-Inhalt nur mit frisch gewaschenen Händen entnehmen. Im Idealfall empfiehlt sich das Verwenden eines kleinen Spatels.

Regelmäßig säubern

Auch Make-up-Tools, wie Pinsel oder Schwämmchen, die mit Concealer oder Co. in Berührung kommen, regelmäßig reinigen, am besten mit mildem Shampoo.

Der wohl älteste Beauty-Mythos: Je mehr Bürstenstriche täglich, desto glänzender und gesünder das Haar. Doch was ist dran?

Strich für Strich

Brüsten sorgt dafür, dass sich Fett, entstanden aufgrund der angeregten Talgproduktion, vom Ansatz über die gesamten Längen verteilt und die Haare somit auch glänzen. Hierfür braucht es allerdings keine 100 Striche. Ganz im Gegenteil, der Effekt setzt nämlich schon viel früher ein und übermäßiges Bürsten macht die Haare sogar fettig. Der Mythos ist also absolut falsch.

Wahl der Bürste

Egal wie viele Bürstenstriche am Tag gemacht werden, entscheidend ist die Qualität der Bürste. Plastik- oder Metallbürsten, womöglich noch mit separat angebrachten Schutznoppen, schädigen nicht nur Kopfhaut, sondern auch Haar. Die Gefahr: Haare bleiben in den Zwischenräumen der Noppen hängen und werden im schlimmsten Fall ausgerissen. Ideal sind daher Naturhaarbürsten, zum Beispiel mit Wildschweinborsten. Wer jedoch sehr feines Haar hat, profitiert eher von einer Paddle Brush oder aber einer Rundbürste mit Keramiktrommel, mit der das Föhnen von Ansatzvolumen erleichtert wird.

Benutzt man eine Creme zu lange, scheint es, als würde sich die Haut mit der Zeit an die Wirkstoffe gewöhnen. Damit Pflegeprodukte nicht an Wirkung verlieren, sollten sie daher regelmäßig ausgetauscht werden. Mythos oder Wahrheit?

Kein Wechsel nötig

Dem einen Tiegel jahrelang treu bleiben – kein Problem! Warum auch nicht, ist man schließlich mit der verwendeten Hautpflege zufrieden und verträgt sie gut, sollte diese auch nicht getauscht werden. Lediglich in der kalten Jahreszeit ist ein Wechsel zu reichhaltigeren Texturen, im Frühjahr zurück zu leichteren Texturen sinnvoll.

Zu viel des Guten

Wird zu häufig zwischen diversen Pflegeprodukten gewechselt, endet das unüberlegte Wirkstoff-Chaos sogar im absoluten Debakel. Die Folge ist eine periorale Dermatitis, auch als Stewardessenkrankheit bekannt. Ist die Haut erst einmal überpflegt, hilft nur noch der Gang zum Dermatologen. Übrigens: Im Gegensatz zur Nulltherapie, bei der über einen bestimmten Zeitraum auf sämtliche Pflegeprodukte verzichtet wurde, wird die Dermatitis heute so lange mit teilweise verschreibungspflichtigen Medikamenten behandelt, bis die Haut ihre Balance wiedergefunden hat.

Man hört es immer wieder – Mascara verleiht den Wimpern zwar Schwung und färbt sie in tiefes Schwarz, sorgt jedoch auch dafür, dass sie schneller abbrechen. Stimmt das?

TUSCH!
Es ist nicht wahr, dass Mascara Wimpern brechen lässt. Ganz im Gegenteil, heute enthalten gute Wimperntuschen auch pflegende Substanzen. Angereichert mit wertvollen Ölen und Proteinen werden die feinen Härchen nicht nur geschmeidig gehalten, sondern auch gestärkt und somit widerstandfähiger. ABER: Wer es abends mit dem Abschminken nicht so genau nimmt, riskiert, dass die getuschten Härchen in der Tat geschädigt werden und nachts brechen.