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Haut

Können Poren eigentlich atmen?

Ja, in gewisser Weise schon, denn Wissenschaftler haben herausgefunden, dass tatsächlich ein kleiner Anteil unserer Sauerstoffversorgung über die Haut und deren winzig kleine Öffnungen, die Poren, erfolgt. [...]


von Dr. med. Anja Swoboda|05.09.2017

Ja, in gewisser Weise schon, denn Wissenschaftler haben herausgefunden, dass tatsächlich ein kleiner Anteil unserer Sauerstoffversorgung über die Haut und deren winzig kleine Öffnungen, die Poren, erfolgt.

Diese auch als „Hautatmung“ bezeichnete Diffusion von Atemgasen wie Sauerstoff und Kohlendioxid erreicht jedoch gerade einmal die obersten 0,5 Millimeter der menschlichen Haut – und macht somit noch nicht einmal einen Prozent (ca. 0,4%) unserer gesamten Atmung aus. Der weitaus größte Teil der Sauerstoffversorgung unseres Körpers und damit auch der Haut erfolgt nämlich über die Lungenatmung und die Verteilung über das Blut. Auch wenn Kosmetikindustrie und Werbung es uns manchmal anders verkaufen wollen: der Sauerstoffgewinn über die Haut ist ziemlich vernachlässigbar! Und dennoch: durch die Produktion von Schweiß, Talg und anderen Substanzen haben Haut und Poren grundsätzlich die Aufgabe den Wasser- und Wärmehaushalt unseres Körpers zu regulieren sowie die Haut vor dem Austrocknen zu schützen.

Wenn wir Hautärzte also die Wichtigkeit betonen, dass Haut und Poren „atmen“ müssen, befürchten wir meist weniger eine schlechte Sauerstoffversorgung, sondern meinen eher, dass Make-up, Kosmetikprodukte und Schmutzauflagerungen auf der Haut die Poren “verstopfen“ und Hautprobleme verursachen können. Oft beobachte ich, dass auch ein Zuviel oder eine ungeeignete Pflege Poren verstopfen und Hautprobleme auftreten lässt. Gerade wer beispielsweise zu fettiger oder Mischhaut neigt, sollte auf leichte und eher hydratisierende statt fettreiche Pflegeprodukte wie ein Gel oder ein Serum umstellen, sowie möglichst auf Make-up verzichten oder auch auf Spezialprodukte zurückgreifen.

Für das Extra an Pflege empfehle ich gerne regelmäßige Peelings wie zum Beispiel das Jet-Peel-Verfahren. Eine meiner Lieblingsbehandlungen! Hier wird die Haut ähnlich eines Hochdruckreinigers mit Hilfe eines Gemisches aus Sauerstoff und Wasser sanft und schonend bis in die Tiefe gereinigt, gleichzeitig wird die Durchblutung angeregt und abgestorbene Hautzellen abgetragen.


Dr. med. Anja Swoboda

Dr. med. Anja Swoboda ist als Dermatologin mit langjähriger Erfahrung unter anderem auf die Allergologie und auf Lasertherapien spezialisiert.


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