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Haut

Was ist zu tun?


von Dr. med. Christian Merkel|19.09.2019

Immer wieder werden wir im HAUT- UND LASERZENTRUM AN DER OPER im Praxisalltag mit Patientenfragen konfrontiert. Neben wiederkehrenden Themen kommen dabei auch ganz aktuelle medizinische Aspekte zur Sprache. Unabhängig von früheren Vorgehensweisen ist dies bei folgenden drei kosmetischen Problemen zukünftig zu tun:

AUSDRÜCKEN VON PICKELN

Zeigt sich ein Pickel, wird meist sofort versucht, diesen auszudrücken. Sitzt der Pickel unterhalb der Nase, ist dies meist auch kein Problem. Im Stirn- und Wangenbereich sieht das allerdings ganz anders aus. Der Grund: Hier befindet sich ein besonderes Gefäßgeflecht, das teilweise sogar Verbindungen zum Gehirn haben kann. Übt man nun beim Versuch, einen Pickel in der T-Zone auszudrücken, zu viel Kraft aus, kann dies im Extremfall sogar einen Schlaganfall auslösen. Der enorme Druck kann ein Blutgerinnsel verursachen, das daraufhin ins Gehirn schießt. Im Bereich der Nase oder Stirn sollten Pickel daher zukünftig niemals fest ausgedrückt werden. Besser noch: Finger weg und die Haut lieber regelmäßig von einer Kosmetikerin ausreinigen lassen.

GEBROCHENE KAPILLAREN

Unter Kapillaren versteht man kleinste Endstromgefäße im menschlichen Blutkreislauf, die quasi den Übergang zwischen Venen und Arterien bilden. Sind diese gebrochen, macht sich das mit kleinsten bis großflächigen Rötungen bemerkbar. Vor allem betroffen sind der Nasenbereich (an den Flügeln und dem Naseneingang) sowie die Wangen. Meist genetisch bedingt gelten aber auch Krankheiten wie Rosazea oder eine periorale Dermatitis als gängige Auslöser. Wer die gebrochenen Kapillaren behandeln lassen will, hat den besten Erfolg mit den KTP-Lasern. In nur zwei bis drei Sitzungen werden die Gefäße dauerhaft entfernt. Mittlerweile ist aber auch ein Medikament auf dem Markt, das ähnlich wie ein abschwellendes Nasenspray wirkt und als Creme aufgetragen die Gefäße vorübergehend verkleinert. Der Effekt ist allerdings nicht von Dauer.
Damit es gar nicht erst so weit kommt, gibt es einige vorbeugende Tipps. Um gebrochene Kapillaren zu verhindern, sollte besser auf Folgendes verzichtet werden:

  • Sehr heiße Getränke, scharfe Speisen und Alkohol
  • Unzureichender Sonnenschutz
  • Saunabesuche
  • Reichhaltige Pflegeprodukte mit Duftstoffen, ätherischen Öle o. Ä.
  • Intensive Gesichtsmassagen, z. B. bei der Kosmetikerin oder durch rotierende Reinigungsbürsten

HILFE BEI SCHÜRFWUNDEN

Eine Schürfwunde ist in der Regel eine oberflächliche Verletzung der Haut, die aufgrund von Reibung entsteht. Handelt es sich um eine oberflächliche Schürfwunde, sind sie harmloser Natur. Anders sieht es bei tiefer gehenden Wunden, die bis zur Lederhaut reichen, aus. Meist kommt es dann zu einer Narbenbildung. Ebenso ist die Gefahr von Verunreinigungen, z. B. durch Bakterien, Pilze und Viren, deutlich höher. Um dies zu verhindern, sollte als Erste-Hilfe-Maßnahme immer eine sogenannte Wundreinigung erfolgen. Neben dem Reinigen mit sauberem Wasser zählt hier auch das Entfernen von Fremdkörpern dazu. Ebenso sind Desinfektionssprays eine gute Idee. Ein Pflaster, insbesondere an Stellen, die Bakterien ausgesetzt sind, reduziert die Gefahr einer zusätzlichen Infektion. Anschließend hilft nur noch abzuwarten. Eine Beschleunigung des Heilungsprozesses ist nicht möglich. Einzig und alleine hilft es, die Wunde vor neuen Verletzungen zu schützen.


Dr. med. Christian Merkel

Dr. med. Christian Merkel ist Facharzt für Dermatologie und Allergologie und Ihr Ansprechpartner bei Fragen rund um die Behandlung von Haarausfall.


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