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Haut

Die Haut als Spiegel der Seele


von Dr. med. Antje Söller|19.02.2019

Die Haut ist der Spiegel der Seele – diese Aussage ist wohl jedem geläufig. Ist die Haut gesund, nimmt man sie kaum wahr. Sie erfüllt nahezu unbemerkt ihre Aufgabe als Schutzorgan. Erst wenn sich erste Unregelmäßigkeiten zeigen, führt dies langsam zu einer Beeinträchtigung des allgemeinen Wohlempfindens. Nicht selten stehen diese dermatologischen Erkrankungen mit einer angeschlagenen Seele im Zusammenhang. Doch welchen Auswirkungen hat die Psyche wirklich auf die Haut? Und wie belastet umgekehrt eine kranke Haut das allgemeine Wohlbefinden?

DIE HAUT, UNSERE VISITENKARTE

Immer wieder bestätigen Studien, dass die Psyche enormen Einfluss auf unsere Hautgesundheit hat. Wir alle kennen wohl die Volksweisheiten „das geht unter die Haut“. Als Schnittstelle zwischen Körper und Seele könnte man die Haut demnach auch als Kommunikationsorgan bezeichnen. Ist die Haut glatt und rein, gilt sie als attraktiv, ästhetisch ansprechend und Zeichen für Gesundheit und Wohlbefinden. Ein sichtbar krankes Hautbild hingegen stößt im sozialen Umfeld oft auf Ablehnung. Aus Furcht vor Ansteckung hat das mitunter auch Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen. Grundsätzlich kann man sagen, dass diese psychisch verursachten Hautprobleme stressbedingt sind. Klassische Beispiele sind hier Kratzattacken oder Haareausreißen. Vorausgesetzt, man verfügt über einen ehrlichen, selbst reflektierenden Umgang mit der eigenen Person, lassen sich diese Situationen in der Regel von den Betroffenen selbst diagnostizieren. Wer dennoch unsicher ist, sollte einen Experten zurate ziehen.

KRANKE HAUT, KRANKE SEELE

Nicht nur die Psyche löst Hauterkrankungen aus, auch umgekehrt können Veränderungen der Haut die Persönlichkeit sowie das Selbstbewusstsein der Betroffenen maßgeblich beeinflussen. Fachleute nennen das Coping. Besonders bekannt ist dies bei chronisch entzündlichen Erkrankungen, wie zum Beispiel Akne oder Neurodermitis. Die Symptome führen oftmals zu emotionalen Verstimmungen, die im Übermaß auch professioneller Hilfe bedarf. Das soziale Umfeld spielt dabei einen entscheidenden Faktor. Einerseits können Angehörige, Freunde und auch Arbeitskollegen helfen, eine Hauterkrankung besser zu bewältigen, andererseits lösen negative Reaktionen Verunsicherungen, Scham sowie Ekelgefühl aus und führen im schlimmsten Fall sogar zum sozialen Rückzug. Studien zeigen, dass dies bei etwa jedem vierten Betroffenen der Fall ist. Übersteigen diese Gefühle und Verhaltensreaktionen ein übliches Maß, ist es ratsam, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

LEBENSWICHTIGER HAUTKONTAKT

Unabhängig vom Hautproblem sollte eine individuell abgestimmte Hautpflege elementarer Bestandteil der täglichen Routine sein. Um die passenden Produkte zu finden, ist zunächst die aktuelle Hautbeschaffenheit zu klären. Eine Kosmetikerin kann hier behilflich sein. Doch nicht nur die Pflege selbst kann helfen, Hauterkrankungen einzudämmen, auch die Massagebewegungen beim Auftragen zählen als essenzieller, stimmungsaufhellender Faktor. Die Berührungen verbessern die Stimmung, da die Ausschüttung des Glückshormons Oxytocin stimuliert wird. Nicht umsonst werden Menschen mit Depressionen mit Erfolg Massagen verordnet. Deutlich wird es auch anhand von Frühgeborenen, die sich durch Streicheln besser entwickeln und eine deutlich geringere Sterblichkeitsrate aufweisen.


Dr. med. Antje Söller

Dr. med. Antje Söller übernimmt im HAUT- UND LASERZENTRUM unter anderem die ärztliche Leitung unserer Kindersprechstunde.


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